Die ersten Nächte mit Max

Es ist der langersehnte Augenblick, wenn wir mit dem Welpen auf dem Arm nach Hause kommen. Wir wissen es schon längst und haben uns darauf eingestellt. Aber der kleine Welpe, für ihn ist ab sofort alles neu und unbekannt. Nichts ist mehr so, wie er es bis jetzt kannte. Vom bekannten Geruch bis zu seinem Schlafplatz. Es liegt also an uns, ihm den Übergang in das neue zuhause zu erleichtern. Schauen wir uns also an, was er schon kennt und was Neues dazu kommt.

Die bekannten Gerüche und die erste Nacht

Es sind die Gerüche seines Zwingers, die der Hund niemals vergessen wird, egal wie alt er ist. Er wird ihn immer wieder erkennen. Wer schon erlebt hat, wie ein Hund nach Jahren seinen Züchter begrüßt weiß, was ich damit meine.

Nun ist er zum 1. Mal von der Mutter und den Geschwistern getrennt und er wird sie spätestens am Abend vermissen, wenn es in der Familie ruhig wird und er alleine in seiner Kiste schlafen soll. Da sind wir schon das 1. Mal gefordert und welche Welpeneltern haben nicht Respekt vor der ersten Nacht. Wir haben schon viele Welpen großgezogen, aber es ist immer wieder eine Herausforderung. Wie der Schlafplatz ausgestattet ist, ist nicht so wichtig, wie der Standort. Der sollte in den ersten Nächten ganz in der Nähe oder noch besser, direkt neben uns am Bett sein, sodass wir nach ihm greifen können. Wenn dann noch ein Tuch vom Züchter, mit dem Geruch von Mutter und Geschwister, im Korb liegt, müsste die Nacht gut verlaufen.

Problemlose Nächte mit einer Box

Wir haben es genau so gemacht und der „nächtliche“ Schlafplatz war und ist eine praktische Reise-Hundebox aus Textil*, die mit einem Reißverschluss zu verschließen ist. Leicht zu transportieren und zu verstellen. Das hat bis zum heutigen Tag  – 16 Wochen –  wunderbar geklappt. Ganz wichtig, die Tasche darf nur so groß sein, dass der Hund sich großzügig ausstrecken kann ( eventuell des Öfteren kontrollieren, wenn er größer wird ), sodass der Welpe darin nicht spazieren gehen kann, denn dadurch wird seine Blase wieder mobil und er kann sie in den ersten Wochen noch nicht kontrollieren. Sobald er sich bewegt und aufsteht, muss er auch schon hochgenommen werden, um nach draußen zu gehen. Bereits das Absetzen, um sich eine Jacke anzuziehen, kann verkehrt sein und sie haben eine kleine Pfütze direkt vor ihren Füßen. Aber das ist nun mal in den ersten Nächten nicht die Priorität, sondern das gute Schlafen aller Beteiligten. Bereits in der zweiten Nacht schlief MAX 6 Stunden problemlos durch und die Zeit wurde von Nacht zu Nacht immer länger.

Der neue Schlafplatz nach einer Woche

Bereits nach 3 Tagen rutschte die „Reisetasche“ vom Bett weg in Richtung Tür, was MAX nicht beeindruckte. Er meldete sich nach 6-7 Stunden und dann musste es allerdings wieder schnell gehen. Aber schon nach dem Frühstück, folgte der zweite Schlaf. Dazu benutzte er vollkommen problemlos den Korb im Wohnzimmer. Sein Platz zum Schlafen während des Tages.

Spannend wurde es erst wieder nach einer Woche, als wir beschlossen, den nächtlichen Schlafplatz in den Wohnbereich zu verlegen, wo er künftig immer schlafen soll. Bei uns ist das in einem anderen Stockwerk und wir waren uns sehr unsicher, ob wir auch alles hören… Für die ersten Nächte tat es ein Babyfon, das wir noch aus früheren Zeiten hatte, was sich aber schnell erledigte. zum einen muss man nicht alles hören und zum anderen meldet sich MAX gut hörbar.  Der endgültigen Schlafplatz für Max war also kein Problem für ihn und wir merkten, wir hatten uns umsonst Gedanken gemacht.

Die abendlich Routine

Vom ersten Abend an gab es immer die gleiche Routine vor dem Schlafengehen, egal, ob neben dem Bett oder jetzt auf einem anderen Stockwerk. Nochmal kurz vor die Türe auf die Wiese… etwas Wasser schöpfen… und rein in die Box. Reißverschluss zu… Licht aus… Ruhe!!! Ich glaube die absolute Ruhe im Haus war am Anfang wichtig, denn das kennt er ja aus dem Zwinger. Klappe zu – Licht aus – Ruhe! Doch als dann der Abend etwas länger wurde, ging Max schon mal alleine in seine Box und schlief schon mal. Routinen sind also nicht nur für kleine Kinder wichtig, sondern auch für Welpen, die von Anfang an das lernen müssen, das man später von ihnen erwarten wird.

Ein Welpe verarbeitet das Erlebte im Schlaf

Hundewelpen und Junghunde benötigen täglich bis zu 20 Stunden Schlaf bzw. Dösen. In diesen Schlafzeiten verarbeiten sie das neue spannende Leben. Alles ist so aufregend und selbst der kleine Ausflug auf die nächste Wiese ist ein Erlebnis. Jeder Schmetterling kommt aus einer anderen Welt und wird mit den Blicken verfolgt oder zum Spielen eingeladen. Gerade jetzt in der Prägungsphase sind alle Eindrücke prägend. Der Welpe muss sich zurückziehen können, um genau diese Erlebnisse zu verarbeiten. Werden diese Pausen von den Familienmitgliedern nicht respektiert, verhält sich der Welpe unruhig und quengelig. Er muss zur Ruhe finden, um wieder Neues aufnehmen zu können.

Nehmen Sie sich viel Zeit für Ihren Welpen

Um einen Welpen in die Familie zu integrieren bedarf es nicht nur Liebe, sondern auch viel Zeit gehört dazu. Nehmen sie sich Urlaub oder nutzen sie die Ferien, um den kleinen Welpen so zu prägen, wie sie mit hm leben möchten. Der kleine Kerl kann am Anfang noch nicht alleine sein. Er benötigt Ihre Nähe und immer mal wieder den Körperkontakt. (Vor allem als späterer Jagdhund kommt es auf die Bindung zum Hundeführer an) Viele Berührungen erleichtern ihm die Trennung von seiner Mutter und den Geschwistern. Aber es gibt auch Vieles zu lernen. Ich denke da an die Stubenreinheit, die Leinenführigkeit, die Kommandos…